Fischöl, hilfreich oder nicht, das ist hier die Frage

1. Februar 2020

Der Arzneimittelstelle AstraZeneca hat das vorzeitige Ende einer wissenschaftlichen Untersuchung zu seinem Fischöl-Präparat Epanova wegen ausbleibender Wirksamkeit gemeldet. Diese Untersuchung sollte für Patienten mit Herzkreislauferkrankung und Fettstoffwechselstörung eine Minderung der Sterblichkeit, von Herzinfarkten und Schlaganfällen zeigen.

Für dieses Fischöl-Präparat und ALLE frei verkäuflichen Fischöl-Präparate, welche Gemische von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexanensäure (DHA) sind, fehlt damit ein Nachweis der Wirksamkeit bei Patienten mit Herzkreislauferkrankung und Fettstoffwechselstörung. Eine Einnahme kann für diese Patienten daher aktuell nicht empfohlen werden.

Einzig Fischöl-Präparate mit hochgereinigter EPA erwiesen sich als wirksam. (1, 2) Das Problem ist, dass hochgereinigtes EPA in Europa noch nicht verfügbar ist; ein Antrag auf Zulassung wurde durch einen Hersteller gestellt. Grundsätzlich muss EPA in hoher Dosierung und stets zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

  1. Cardiovascular risk reduction with isosapent ethyl for hypertriglyceridemie (REDUCE-IT). Bhatt AL, et al. N Engl J Med 2019; 380:11-22. DOI: 10.1056/NEJMMoa1812792
  2. Effects of eicosapentaenoic acid in major coronary events in hypercholesterolaemic patients (JELIS): a randomized open-label, blinded endpoint analysis. Yokoyama, M., et al. Lancet 2007;369(9567):1090-98. DOI: 10.1016/S0140-6736(07)60527-3