​Herzkatheter​isierung

​Behandlungsspektrum

​Eine Herzkatheteruntersuchungen ist eine minimalinvasive Operation, welche, mit Ausnahme des Auftretens eines akuten Herzinfarktes, nie am Anfang der kardiologischen Diagnostik und Behandlung steht. Vielmehr muss das mit der minimalinvasiven Operation verbundene Risiko für Komplikationen durch eine begründete Verdachtsdiagnose und den Ausschluss alternativer nicht-invasiver Verfahren gerechtfertigt sein. Dennoch kann eine Herzkatheteruntersuchung ein wertvoller Bestandteil der kardiologischen Diagnostik und zugleich Behandlung sein.

Herzkatheteruntersuchungen erfordern eine umfangreiche personelle und technische Infrastruktur und werden daher ausschließlich in Kooperation mit umliegenden Krankenhäusern angeboten.

Fast alle Herzkatheteruntersuchungen werden im Wachzustand und mit lokaler Betäubung durchgeführt. Sie erfordern einen Zugang zum arteriellen und/oder venösen Gefäßsystem entweder im Bereich der Leiste oder, bei ausschließlich arteriellem Zugang, auch über das Handgelenk.

​​Dünne Schläuche, die sogenannten Katheter, werden durch die empfindungslosen Gefäße bis in das Herz geschoben, dort erfolgen dann Messungen der lokalen Blutdrücke und, nach Gabe von Kontrastmittel, Darstellungen der herzdurchblutenden Gefäße und der Herzhöhlen. Damit können Herzfunktion und -struktur beziehungsweise Herzdurchblutung erhoben werden.

Die mit Herzkatheteruntersuchungen möglichen Behandlungen haben in den letzten 20 Jahren außerordentlichen Fortschritte gemacht. Heute können nicht nur Gefäße mit Ballonerweiterungen oder Gefäßstützen, Stents, geweitet oder wiedereröffnet werden. Vielmehr ist es heute möglich Herzmuskelproben zu entnehmen, Öffnungen der Scheidewände zwischen den Vorhöfen und Kammern zu schließen, Einengungen oder Schlussstörungen der Herzklappen zu behandeln.

In den letzten 10 Jahren haben minimalinvasive Operationen darüber hinaus bisher ungeahnte Möglichkeiten für zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Etablierung eines normalen Herzrhythmus eröffnet: elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationen. Dabei werden Beschwerden gelindert oder behoben und bei Patienten mit zugleich bestehender Herzschwäche Leben verlängert.